Gedanken unserer 1. Vorsitzenden
Ich war am Wochenende auf einem Kongress, der zum Thema hatte wie man Menschen mit einer DIS oder k-PTBS helfen kann aus destruktiven Bindungen rauszukommen. Es war echt gut und natürlich wurde auch der Machtmissbrauch in hierarchisch organisierten Institutionen thematisiert. Was ich gut und wichtig finde. Es ist immer weiter und offensichtlicher bekannt, wie schlecht streng hierarchische Strukturen für das Miteinander sind. Selbst wenn die grundsätzlichen Ideen dahinter gut sind (wie z.B. in der katholischen Kirche), bietet es Menschen, die nicht in sich ruhen und stattdessen Ansehen, Macht und Gewinn wichtig finden ein breites Feld an Möglichkeiten andere zu missbrauchen, auszubeuten und die Bedürfnisse anderer komplett auszublendend. So weit so schlecht.
Und auch in der Politik regiert die Macht des Stärkeren. Wer sich auf Intrigen nicht einlässt, hat in der Politik nichts verloren und wer mehr an andere als an sich denkt, geht gnadenlos unter. Ein Haifischbecken. Jedem bekannt. Mittlerweile. Ist halt so. An den Strukturen, Dogmen, Anreizen will man nichts ändern. Wer auch? Diejenigen die „oben“ sind profitieren ja vom System und haben mit o.g. Methoden hart daran gearbeitet dahin zu kommen.
Eine nettere Gesellschaft ist also weit und breit nicht in Sicht, wenn wir nicht von unten damit anfangen. Im täglichen Miteinander. Sei es wie wir mit anderen, die wir sehen, in Kontakt kommen, sei es, wie wir mit Produkten umgehen, deren Erzeugung wir nicht sehen… Die Hierarchien links liegen lassen und miteinander was neues Aufbauen.
Graswurzelbewegung, wie man es nennt… Mir wäre Löwenzahnbewegung lieber, denn der kommt überall hin!
Aber zurück zum Kongress…
Auch bei dem Kongress war der Spiegelartikel sehr präsent. Keiner traute sich mehr zu sagen, dass es neben der Katholische Kirche oder Buddhistischen Gurus noch Sekten gibt, die in ihren Reihen Missbrauch spiritueller, psychischer, körperlicher und sexueller Art dulden. Und so berechtigt die Kritik an den offiziell „guten“ Religiösen Gemeinschaften sein mag, finde ich es sehr erstaunlich, dass der von der „Satanic Panic“ Bewegung (Achtung, das sind keine Menschen, die Angst vor Satan haben) immer als besonders harmlos hervorgehobene Satanismus von solchen Anwandlungen frei sein soll. Dort ist das Grundthema schon „Satan repräsentiert alle der sogenannten Sünden, da sie alle zu physischer, geistiger oder emotionaler Befriedigung führen!“ (aus: die neun satanischen Grundsätze) und je stärker jemand ist, desto mehr bekommt er…. Und diese Leute sollen sich immer brav ans Gesetz halten und sind Frauenversteher??? Ja, klar. Bestimmt. Wenn ein Bischof mit einem satanischen Hohepriester befreundet ist, glaubt man das natürlich gerne. Aber solange man das nicht beweisen kann und „alle“ Satanisten sagen, dass sie ganz harmlos sind und die Kirche das Böse, ist das natürlich auch so. Da muss man mit Logik und Wahrscheinlichkeit gar nicht anfangen. Die werde eh überbewertet… und andere Sekten… püh…. Da wird mal ab und an was aufgedeckt, man erschrickt kurz und denkt sich, das passiert nur anderen und lästert wieder über die katholische Kirche. Klar gibt es da sehr viel zu lästern, zu schimpfen und zu reformieren. Ich finde Religionen gehören verboten. Aber eben alle und nicht nur die „seid nett zueinander“-Religionen. Denn die kann man am ehesten noch retten…