Momentan bestehen wir aus einem kleinen Team an Leuten, die sich ehrenamtlich engagieren, um zu helfen. Ein Team was sich aus Psychotherapeuten, Betroffenen und anderen sozial engagierten Menschen zusammen setzt.
Warum bin ich dabei?
Ich bin niedergelassene Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Psychotraumatologie und habe unwissentlich eine Patientin aus diesem Personenkreis in der Praxis gehabt. Nach langen Sitzungen kamen von der Patientin immer mehr Aussagen und Handlungen, die erst das Vorhandensein von einem Menschen mit DIS (von meinem Dozenten in der Ausbildung als Mythos abgestempelt) in mein Weltbild brachten und dann im Verlauf auch Schilderungen von aktuellen Missbrauchssituationen erst in sexualisierter dann mit ritualisierter Gewalt. Schnell war klar, dass die bewusste Entscheidung des Alltagsteams gegen den Kult nicht ausreicht, um auszusteigen. Es begann eine sehr schwere Zeit für die Patientin, in der ich nur eingeschränkt helfen konnte. Auch bei der Suche nach anderen Therapeuten oder Orten, an denen sie „in Sicherheit“ sein könnte fiel negativ aus. Die wenigsten Traumakliniken kennen sich mit DIS und noch weniger mit Ausstieg aus ritualisierter und organisierter Gewalt aus. Auch kann in Kliniken sich zumeist jeder entlassen wie er will. Dass innerhalb einer Person unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Motiven vorhanden sind, ist nicht Vorgesehen und rechtlich nicht erfasst. Auch die Arbeitskreise empfehlen vor allem ambulante Therapie, hochfrequent über mehrere Jahre. Das gibt aber die Krankenkasse nicht her und ermöglicht auch keine Sicherheit. So dass die Patientin weitere Täterkontakte mit „Rückholaktionen“ und dem Versuch die Therapie zu sabotieren über sich ergehen lassen musste und Therapie zur Qual wurde, die dann auch noch selbst bezahlt werden muss. Das kann so nicht sein. Ich will diesen Menschen so helfen können, dass es funktioniert. In einer Weise, die auf ihre Symptome und Bedürfnisse zugeschnitten ist und die ein Leben ermöglicht, das diesen Namen verdient.
Ich bin selbst Betroffene, habe die Diagnose dissoziative Identitätsstörung und weiß was es heißt aus rituellen und organisierten Gewaltstrukturen auszusteigen. Ohne großartige Helferpersonen, die wirklich wirklich viel für einen tun ist dieser Ausstieg einfach nicht möglich. Er kostet unglaublich viel Kraft. Ein Hof, wie wir ihn uns vorstellen, würde den Ausstieg eher ermöglichen und auch das Leben danach deutlich leichter und lebenswerter machen. Viele Dinge in sozialer Interaktion durfte ich nie kennen lernen. Eine Gemeinschaft in der es möglich ist positive Erfahrungen zu machen, nicht verurteilt zu werden für Dinge „die man als Erwachsener nicht mehr tut“, in der man einfach man selbst sein kann mit allem was (und wer) so zu einem gehört, wäre ein großer Traum. Ich sehe den Hof als absolut wichtiges Projekt, weshalb ich in die Verwirklichung gerne viel Energie und Zeit investiere. Da ich hier aus Selbstschutz keine persönlichen Details von mir teilen kann und möchte, gebe ich über meinen Blog ein paar Eindrücke, wer ich so bin.
Durch meinen Beruf als Sonderpädagogin habe ich immer wieder mit traumatisierten Kindern zu tun, vor einigen Jahren hatte ich so auch den ersten Berührungspunkt mit einer Jugendlichen mit dissoziativer Identitätsstörung. Seither habe ich mich viel mit der Thematik auseinandergesetzt und belesen. Der Bereich Kinderschutz ist eins meiner Herzensthemen und ich konnte berufsbegleitend hierzu und im im Bereich Traumapädagogik diverse Fortbildungen besuchen. Da ich in den letzten Jahren immer größere Probleme mit dem deutschen Schulsystem, dem extremen Lehrkräftemangel und damit einhergehend der mangelnden Zeit für Schüler*innen habe, war ich, als ich von Vielfältig Leben hörte, gleich begeistert und kann mir vorstellen mich hier privat und beruflich einzubringen.
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